SOHN DES OPFERS SCHOCKIERT ÜBER URTEIL
„Für mich bleibt es Mord!“
Das sagen Rechtsexperten zur Entscheidung aus Karlsruhe
Vor zwei Jahren lieferten sich Hamdi H. (29) und Marvin N. (27) auf dem Berliner Kurfürstendamm ein illegales Autorennen, töteten dabei den Arzt Michael Warshitsky († 69). Das Urteil im Februar 2017: lebenslange Haft wegen Mordes.
BEIDE LEGTEN REVISION EIN, DIE BGH-RICHTER GABEN IHNEN RECHT, SAHEN KEINEN VORSATZ.
Die Fahrer hätten nicht vorgehabt, jemanden zu töten, sich nur der fahrlässigen Tötung strafbar gemacht, so die Begründung.
Arndt Kempgens (49), Fachanwalt für Verkehrsrecht: „Es geht um die Frage, ob die Täter bei Ihrem Rennen den Tod des Opfers ‚billigend in Kauf‘ genommen haben. Dann wäre es Mord. Oder ob sie fest und glaubhaft auf einen unfallfreien Verlauf des Rennens vertraut haben. Dann wäre es fahrlässige Tötung.“
Jetzt muss eine andere Kammer des Berliner Landgerichts neu verhandeln. Anwalt Peter Zuriel, der Hamdi H. vertritt: „Wir sind froh, dass der Fall jetzt noch mal von einer anderen Kammer beleuchtet wird.“